In Prince George, einer etwas größeren Stadt und unserem nördlichsten Punkt auf der Reise, laufen zwei der wichtigsten Nord-Süd wie Ost-West Routen zusammen. Wir mussten hier leider mit dem Fraser River einen scharfen Bogen machen und uns wieder gen Süden bewegen. (Wie gerne würde ich doch bis Yukon und Alaksa weiterfahren…) Die Fahrt auf dem sog. Cariboo Highway (Nr. 97) unterbrachen wir dann nur, um irgendwo kurz Pause zu machen und in Quesnel (mit stummem „s“) zu übernachten.
Auf dem Highway 97 ging‘s dann weiter bis zur Hat Creek Ranch. Dieses Art Freilichtmuseum besteht aus Originalbauten aus dem 19. Jahrhundert und war damals – zur Zeit des Goldrausches im Cariboo Country – eine Raststätte für Postkutschen-Passagiere, Frachtwagenfahrer und durchziehende Goldgräber. Die Gebäude mit all ihrem Inventar sind liebevoll hergerichtet und werden anschaulich erklärt. Es gab sogar frisch zubereitete Bannocks mit Rhabarber-Himbeer-Marmelade aus eigenem Anbau. Für uns der perfekte Nachtisch nach den Burgern im hauseigenen Restaurant. Außerdem befindet sich noch ein Besuchszentrum der Stucwtewsemc First Nation Indianer auf dem Grundstück, wohin man mit der Kutsche gebracht wird.
Das Cariboo Country gilt als Halbwüste, in der es im Sommer in der Regel um die 37°C heiß wird. Hier entstanden daher auch einige der Feuer, die uns zu Beginn des Roadtrips so die Sicht vernebelten. Wir haben nun zum ersten Mal Teile von frisch abgebranntem Wald gesehen. Auch wenn das ganze Land gefühlt aus Wald besteht und neue Pflanzen aus der Asche wieder nachwachsen (Man sieht, wo vor ein paar Jahren Feuer waren, weil die Vegetation ganz jung ist und oft Laub- statt Nadelbäume nachwachsen.), sind die schwarzen Flächen grausam anzusehen. Die Bäume sind Blöcke schwarzer Kohle, das Gras ist komplett zu grauer Asche verwandelt und die Überreste der Pfosten der Weidezäune klammern sich an das Gitter. Sogar die Telefonmasten direkt an den Straßen, die die Feuer aufhalten, sind angesengt. Da es dieses Jahr so schlimm war wie noch nie, sind alle froh, dass es dann doch geregnet hat. Jetzt sind alle evakuierten Bereiche wieder zugänglich und man darf wieder kleine Lagerfeuer etc. machen.

Einen weiteren Übernachtungsstopp legten wir in Lillooet ein. Hier leben – wie im gesamten „Sea to Sky Country“ – viele der sog. „First Nation“ Stämme. Irgendwie hat die Gegend auch wirklich eine ganz eigene Aura. Die Landschaft, die Städtchen, alles wirkte anders auf mich, als die Gebiete zuvor. Ob es an all den hölzernen Totems und den Reservaten liegt oder der andere Umgang mit der Natur (vielleicht auch spirituell)?
Bevor es am Abend auf die Fähre nach Vancouver Island ging, wo es eher um Meer und Strand gehen soll, waren wir noch einmal im alpinen Gebiet wandern. In der Nähe von Wistler – die sportbegeisterten unter euch werden es von der Winterolympiade 2010 kennen – erklommen wir die Taylor Meadows, pausierten mit Blick auf den Gletscher am Garibaldi Lake und bestaunten vielleicht zum letzten Mal das türkiseste Wasser, das wir jemals gesehen haben.
Bremst Du nicht für die Kuh, bremst die Kuh für Dich.
Schöner Bericht mal wieder!
Hey,
Ich glaub euer großer grauer Fuchs war ein Koyote ;-)… So einen hab ich in der Nähe von Whistler auch gesehen.
Viele Grüße aus Stuttgart
Alex
Heeeeiii Canada-Schwabe,
er hatte so kurze Beine, daher sind wir uns nicht sicher bzw. landeten beim Ergebnis Fuchs. Die haben im Norden ja graues Fell, sind aber eig bissl kleiner. Vielleicht ein Kurzbeinkoyote? 😉
Mittlerweile sind wir übrigens seeeehr nah an Black Bears geraten und haben Orcas und Humpbacks gesehen! 🙂
Liebe Grüße aus Victoria
Ja, muss ein ganz seltenes Exemplar des Kurzbeinkoyoten gewesen sein, ihr Glückspilze ;-)…
Auf dem Rückweg nach Vancouver hab ich auch nochmal Schwarzbären gesehen :-)… Das Exemplar „Tonne“, breit, wie hoch, wie lang :-p.
Viel Spaß bei den Seahawks! Spiel wird leider nicht übertragen, sonst hätte ich Ausschau gehalten 😉
Das Spiel war genial und die Stimmung in diesem Stadion grandios!!! :D:D:D